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Stolpersteine Konstanz

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Sa., 10. Mai 2014

7:30 - 18:00

"Kulturfest auf dem Münsterplatz": Info-Stand der Initiative
"Stolpersteine für Konstanz - Gegen Vergessen und Intoleranz"

 

Mo., 19. Mai, 19:30 - 21:00
Wolkensteinsaal, Kulturzentrum Konstanz

 

Enrico Pieri (Stuttgarter Friedenspreis) :
Das Massaker von Sant‘ Anna di Stazzema - ein ungesühntes Verbrechen

Am 12. August 1944 wurde das kleine toskanische Bergdorf Sant‘ Anna di Stazzema von Einheiten der 16. SS-Panzerdivision praktisch ausgelöscht. Bei einem der größten Massaker wurden über 560 Menschen, überwiegend Frauen, Kinder und alte Menschen ermordet. Nur wenige überlebten. Einer davon ist der damals 10 Jahre alte Enrico Pieri, er verlor seine ganze Familie.

Enrico Pieri erhielt im November 2013 stellvertretend für alle Überlebenden und das Dorf Sant´Anna den Stuttgarter Friedenspreis. Sein besonderes Engagement für Versöhnung ist ungebrochen, obwohl seine Klage gegen die letzten noch lebenden Täter des Massakers von der Stuttgarter Staatsanwaltschaft eingestellt wurde.

Moderiert und eingebettet in Hintergrundinformationen wird dieser außergewöhnliche Mensch, Enrico Pieri, über die grausame Geschichte seines Dorfes, über sein Leben und seinen Wunsch nach Versöhnung sprechen.

Der Eintritt ist frei

Veranstalter:  Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ in Zusammenarbeit mit der VVN-BdA Kreisvereinigung Konstanz, der Friedensinitiative Konstanz, dem Kulturbüro Konstanz und der VHS Konstanz-Singen e.V.

20.06. - 30.06
Universität Konstanz Ebene A6

Ausstellung:
Homosexuellenverfolgung 1919 bis 1969

Die Schautafeln zeigen Teile der Ausstellung „Homosexuellenverfolgung in Hamburg 1919 bis 1969“, die wie das gleichnamige Buch von Bernhard Rosenkranz, Ulf Bollmann und Dr. Gottfried Lorenz erstellt wurde und erstmals 2008 in der Gedenkstätte KZ Neuengamme gezeigt wurde. Anhand von Dokumenten, Fotoaufnahmen und Einzelschicksalen wird die Geschichte der Homosexuellenverfolgung von 1919 bis 1969 in Hamburg aufgezeichnet, die sich aber in anderen Städten ganz ähnlich zugetragen hat. Sichtbar gemacht wird die „Kontinuität der Verfolgung“, die sich keinesfalls auf die NS-Zeit beschränkt, sondern bereits von der Weimarer Republik bis weit über die unmittelbare Nachkriegszeit hinausging.

Die Hamburger Ausstellung wurde u.a. vom Verein Rosa Strippe e.V. im Jahr 2009 in Bochum gezeigt, ergänzend finden sich daher zusätzlich drei Tafeln mit Personenportraits (Dr. Hünnebeck, F. Heintze und W. Güte) aus dem Ruhrgebiet in der Ausstellung.

Veranstalter: AStA der Universität Konstanz, Referat für Gleichstellung & Integration in Zusammenarbeit mit der Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“.

Do., 26.06.2014, 20:00
Hofhalde 1

"Gemeinsames Kennenlernen" der Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ mit Angehörigen und Stolperstein-Paten
                                (intern)

Fr., 27.06.2014, 11:00 Uhr
Ratssaal der Stadt Konstanz

Empfang der Angehörigen durch Bürgermeister Dr. Andreas Osner

Freitag, 27. Juni, ab 13:30Uhr
und
Samstag, 28. Juni 2014, ab 09:00 Uhr 
 
Verlegung weiterer Stolpersteine
in Konstanz

Orte undTermine

Fr., 27.06.2014, 19:30
Wolkensteinsaal, Kulturzentrum

Offizielle Übergabe der Stolpersteine an die Stadt Konstanz

Im Anschluss Vortrag des Historikers William Schaefer:

Verfolgung homosexueller Männer in Südbaden in der NS-Zeit
Schicksale männllicher Opfer des § 175 im Bereich des Landgerichts Konstanz 1933 - 1945

 
Während des Dritten Reiches wurden auch homosexuelle Menschen von den Nazis verfolgt. Juristische Grundlage dieser Verfolgung war der Paragraf 175 des Reichsstrafgesetzbuches. Sie kamen ins Gefängnis, Zuchthaus, in eine Heil- und Pflegeanstalt; manche kamen ins Konzentrationslager, wo viele starben. Auch vom Landgericht Konstanz wurden viele Männer ihrer sexuellen Orientierung wegen verurteilt. Einige Prozessakten existieren noch und geben Auskunft über die Schicksale dieser Menschen. Manche überlebten die Jahre der Haft und Verfolgung, viele wurden ermordet. Josef Geiger, für den am 27. Juni 2014 ein Stolperstein verlegt wurde, kam nach Verbüßung seiner Zuchthausstrafe in eine Heil- und Pflegeanstalt und wurde später in Grafeneck vergast. Der Historiker William Schaefer erforscht seit etwa 15 Jahren die Schicksale homosexueller Opfer aus Südbaden und setzt sich seit Jahren dafür ein, dass diese Menschen und deren Schicksale nicht vergessen werden.

In Zusammenarbeit mit Kulturbüro Konstanz und VHS Konstanz-Singen e.V.

So., 29.6.2014
Trauerhalle beim Hauptfriedshof
14:30 - 16:30

Uwe Brügmann;
Spuren der NS-Gewaltherrschaft auf dem jüdischen Friedhof und dem Hauptfriedhof von Konstanz

Bei der Führung über die beiden Konstanzer Friedhöfe werden Gräber von Opfern der Nazi-Gewaltherrschaft besucht. Viele Menschen in Konstanz wurden wegen ihres Glaubens, ihrer Rasse oder ihrer politischen Anschauung verfolgt; zahllos sind auch die Opfer, die wegen psychischer Krankheiten ermordet wurden ("Euthanasie"-Opfer). Auf dem jüdischen Friedhof besichtigen wir die Gedenkstätte für die am 10. Nov. 1938 gesprengte Synagoge. Die Namen auf den Grabsteinen erzählen von Leben, Leiden, Mut zum Widerstand, Flucht und Emigration - und von den grausamen Unterdrückungsmethoden der Nazis, denen diese Menschen zum Opfer fielen.

Männer bitte Kopfbedeckung mitbringen.

Do., 03.07.2014, 19:30
Wolkensteinsaal, Kulturzentrum

Vortrag:
Die Bildungsplanreform der allgemeinbildenden Schulen –
Keine Angst vor Vielfalt

Referent: Renzo Costatino, Leiter des Referats Grundsatzfragen und Qualitätsmanagement allgemeinbildender Schulen

 

Die Diskussion um die Online-Petition „Zukunft – Verantwortung – Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ hat auf erschreckende Weise offenbart, wie tief Homophobie und Intoleranz auch in der heutigen Gesellschaft präsent sind. Hier wurden viele Unwahrheiten präsentiert, Ängste und Verunsicherung geschürt und eine sachliche Diskussion schien kaum möglich.

Anlässlich der erstmaligen Verlegung eines Stolpersteines im Gedenken an ein homosexuelles Opfer in Konstanz laden die Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ und die VHS Konstanz-Singen e.V. den Ministerialrat Renzo Costantino vom Kultusministerium Baden- Württemberg ein, um Hintergründe und Inhalte der geplanten Bildungsplanreform vor allem unter dem Aspekt „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“ in Konstanz vorzustellen.

In Zusammenarbeit mit Kulturbüro Konstanz und VHS Konstanz-Singen e.V.

Do., 10.07.2014, 19:30 Uhr
Universität Konstanz, Raum G 309

Vortrag:
“Wie aus einem Stolperstein eine Gedenktafel in Buchenwald wurde“. Über die Ermordung des Plakatmalers Friedrich Wessel im KZ Buchenwald

Referent: Jürgen Wenke, Dipl.-Psych.,  der seit mehreren Jahren die Lebensgeschichten und die Verfolgung schwuler Männer recherchiert und damit die Erinnerung durch Verlegung vieler Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig möglich gemacht hat.

In das rassistische Weltbild, in das Denken und Handeln der Nationalsozialisten „passten“ Homosexuelle nicht. Eine der Folgen: Die mehr oder weniger systematische Verfolgung zwischen 1933 und 1945. Schätzungen gehen von 5.000 bis 15.000 homosexuellen Inhaftierten in den damaligen Konzentrationslagern aus. Sehr viele wurden dort ermordet. Außerdem wurden mehr als 50.000 Männer mittels des von den Nationalsozialisten verschärften § 175 verurteilt. Nach 1945 setzte sich die juristische Verfolgung bis 1969 unvermindert fort. Erst 1969 wurde die nationalsozialistische Fassung des § 175 entschärft und einvernehmliche Beziehungen zwischen erwachsenen Männern damit straffrei. Und erst im Jahr 1994 wurde der § 175 im Zuge der Wiedervereinigung insgesamt aufgehoben.

Am 18.07.2012 wurde auf Initiative des Vereins Rosa Strippe e.V. im Vorraum des Krematoriums des ehemaligen KZ Buchenwald eine Metalltafel angebracht, die an den Plakatmaler Friedrich Wessel (geb. 6. Juli 1902, ermordet in Buchenwald 7. Mai 1942) erinnert. Er wurde als Homosexueller verfolgt – und das verschweigt die Tafel – erstmalig dort - nicht. Im Mittelpunkt des Bildvortrags mit vielen Fotos und berührenden Originaldokumenten steht die Geschichte der Ermordung von Friedrich Wessel. Ergänzt wird der Vortrag durch zahlreiche Schautafeln zur Verfolgung von Schwulen und Lesben in der NS-Zeit und in der Bundesrepublik Deutschland.

Veranstalter: AStA der Universität Konstanz, Referat für Gleichstellung & Integration in Zusammenarbeit mit der Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“.